Musik der ökumenischen Kantorei Clausthal und eine Predigt von Landesbischof Ralf Meister, das waren die Geschenke, mit denen die Clausthaler Marktkirchengemeinde den 380. Geburtstag und vor allem die Wiedereinweihung ihrer Kirche zum Heiligen Geist feierte. Ein weiteres, ganz besonderes Geschenk gab es auch noch von Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng, doch das blieb vorerst geheim und insbesondere die Kirchenvorstandsvorsitzende Dorothee Austen sollte nichts davon wissen.
Sie aber übernahm die Begrüßung an diesem Pfingstsonntag und erinnerte erst einmal an die nun abgeschlossenen Renovierungsarbeiten im Innenraum. Architektur, Holzschutz, Finanzierung, so vieles muss ineinandergreifen, machte Dorothee Austen deutlich, nicht immer ganz einfach und vor allem nie so wie ursprünglich geplant. „Wir hatten viele Überraschungen von Asbest bis Holzbock“, sagte sie. Jetzt aber ist dieses Projekt zu einem guten Ende gekommen, auch wenn das nächste, die Sanierung der Orgel, unmittelbar bevorsteht und es somit schon wieder eine Baustelle in der Kirche gibt.
„Es gibt also auch noch Projekte für die Zukunft“, stellte der Landesbischof augenzwinkernd in seiner Predigt fest. Ansonsten ging es darin um das Warten. „Worauf warten wir im Leben?“, fragte er die Festgemeinde, auf so vieles, eben von der Fertigstellung einer Baustelle bis hin zum Frieden in der Ukraine. Doch Pfingsten stehe für das Ende des Wartens, denn Gottes Geist kam mit einem Tosen zu uns. Pfingsten bedeutet Trost, verkündete er die biblische Botschaft, Gott ist mitten unter uns.
Wir Christen glauben daran, sind davon überzeugt, führte er aus, auch wenn andere das nicht nachvollziehen können. Wir aber spüren diese tiefe innere Erfüllung, die da war, seit dieser „göttliche Ruck“, wie er es ausdrückte, damals durch die Welt ging und besagt, dass Gott hier bei uns ist. „Es ist kein Geist, der sich in der Innerlichkeit ausbreitet, sondern einer, der in die Welt muss“, schloss Meister eine kraftvolle und mutmachende Pfingstpredigt.
Hervorragend dazu passte die Musik von Johann Sebastian Bach, präsentiert von Sopranistin Conny Herrmann, Bass Torsten Gödde sowie Musikern und Chor unter der Leitung von Arno Janssen. Es ist eben nicht nur die Optik, die in den vergangenen Jahren verbessert wurde, sondern auch die Akustik der Kirche. Das wiederum wurde im Anschluss an den Gottesdienst von Architekt Hansjochen Schwieger ausgeführt und erläutert.