Pastor Uwe Hobuß wird am 2. Juni um 17 Uhr im Rahmen eines Gottesdienstes in der St. Jacobikirche von Superintendent Dr. Frank Uhlhorn und Angela Grimm, Direktorin des Zentrums für Seelsorge der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers (ZfS), in den Ruhestand verabschiedet. Der 66-Jährige war fast elf Jahre als Leiter der Telefonseelsorge Göttingen und Beauftragter für den Pastoralpsychologischen Dienst im Sprengel Hildesheim-Göttingen tätig.
Telefonseelsorge: anstrengend und beglückend zugleich
Pastor Hobuß zieht ein positives Resümee über seine Zeit bei der TelefonSeelsorge: „Was ich immer wieder als beglückend erlebt habe ist, dass die ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen der TelefonSeelsorge ihren umfangreichen und anstrengenden Dienst überwiegend mit dem Gefühl machen, dass sich Geben und Nehmen die Waage halten. Beglückend ist, dass die Ehrenamtlichen mit dem, was wir zur Bewältigung von schwierigen Gesprächssituationen anbieten, etwas anfangen können. Und was wir anbieten ist Aus- und Fortbildung und Supervision in der Gruppe. Immer wieder höre ich, dass man hier in der TelefonSeelsorge für die eigene Persönlichkeitsentwicklung, für das eigene Leben viel lernen kann.“
Aber auch die Arbeit im Pastoralpsychologischen Dienst im Sprengel Hildesheim-Göttingen habe ihn sehr bereichert: „Mit anderen in der Lern-Gruppe am Thema Kontakt, Kontakt zu mir und meinen Gefühlen, zu meinem Selbstverständnis, meinen Zielen und Ängsten, Kontakt zu meinem sozialen Umfeld und dem, was mir dort begegnet, zu meiner Umwelt, zu Gott zu
arbeiten, war über viele Jahre meine Hauptaufgabe. Andere auf diesem Weg zu begleiten, hat mich sehr bereichert. Wahrzunehmen, das der eine oder die andere mehr und mehr sich selbst besser versteht, ist für mich beglückend.“
Hobuss: seit 2011 Leiter der Telefonseelsorge
Nach einer Ausbildung zum Elektromechaniker sowie seinem Zivildienst beim Kirchenkreisamt in Pinneberg studierte er an der Theologischen Akademie Celle/ Hermannsburg. Von 1983 bis 1985 absolvierte er sein Vikariat in der Kirchengemeine Uetze im Kirchenkreis Burgdorf. Nach seiner Ordination 1987 arbeitete er als Gemeindepastor der Christuskirchengemeinde im Kirchenkreis Hannover Nord-West. Vom August 2000 bis 2010 war er Leiter der TelefonSeelsorge Osnabrück und Beauftragter für den Pastoralpsychologischen Dienst im Sprengel Osnabrück. Seit 2010 ist er Beauftragter für den Pastoralpsychologischen Dienst im Sprengel Hildesheim-Göttingen und seit 2011 Leiter der TelefonSeelsorge Göttingen.
Telefonseelsorge: rund 10.000 Anrufe pro Jahr
Superintendent Dr. Frank Uhlhorn, der Uwe Hobuß bereits aus Osnabrück kennt, schätzt ihn als Mensch und Kollegen sehr: „Mit seiner eigener Persönlichkeit und Authentizität war er ein Ruhepol in der sich ständig verändernden Arbeitswelt der Pastor:innen. Er hat ihnen vielfach Kraft geben können für ihren Beruf, der nicht immer leicht ist. Auch sein Engagement in der TelefonSeelsorge hat vielen Menschen in schwierigen Lebenssituationen geholfen. Die knapp 10.000 Anrufe pro Jahr zeigen, wie wichtig dieses kirchliche Angebot ist.“
Ein:e Nachfolger:in von Pastor Hobuß für die TelefonSeelsorge Göttingen steht noch nicht fest. Koordinatorin Susanne Pfennig-Wiesenfeldt ist in der Vakanzzeit erste Ansprechpartnerin.
Über die TelefonSeelsorge Göttingen
Die TelefonSeelsorge Göttingen besteht seit über 45 Jahren. Von 1975 bis 2017 war sie ein eingetragener Verein. Seitdem ist sie in der Trägerschaft des Ev.-luth. Kirchenkreises Göttingen. Sie ist Mitglied in der bundesweiten „Evangelischen Konferenz für Telefonseelsorge und Offene Tür e.V.“ und arbeitet nach den Richtlinien des Dachverbandes. Weiterhin ist sie Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Telefonseelsorge in der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers. Neben Spenden wird die Telefonseelsorge Göttingen wesentlich durch die Landeskirche Hannovers unterstützt.
Kirchenkreis Göttingen/ Jeanine Rudat