„Perspektive(n)“ – mit einer Vernissage haben mehr als zwei Dutzend Künstlerinnen und Künstler aus Südniedersachsen eine Ausstellung in der Klosterkirche Fredelsloh bei Moringen eröffnet. Auch Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder zeigte sich in einem Grußwort beeindruckt: „Die Bilder helfen Betrachterinnen und Betrachtern mehr von der Wirklichkeit zu verstehen.“ Zugleich dankte sie den Kunstschaffenden, sich auf die aktuelle Situation mit neuen Perspektiven eingelassen zu haben.
Kunst vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine
Etliche der Bilder seien erst in den vergangenen Wochen seit dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine fertiggestellt worden, so Pastor Peter Büttner von der Kulturarbeit der Klosterkirche: „Auch jetzt geht es um Perspektive – auch wenn es durch den Krieg eine grauenvolle ist.“
Verwesung und leere Gesichter, Schwarzweiß-Fotografien, realistische Gemälde und abstrakte Malerei: An den Wänden der 890 Jahre alten Klosterkirche, einer Kulturkirche der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers, haben die Künstler*innen ihre Werke ausgestellt. Dass diese Gemeinschaftsausstellung dennoch gezeigt werden kann, sei für die Künstlerin Gabriele Schaffartzik „eine kleine zarte Pflanze, dass in dieser Zeit auch die Kultur überlebt hat“. Und dennoch stehe nun alles einer beängstigenden Realität gegenüber, ergänzte Imke Weichert, blühende Landschaften erschienen apokalyptisch.
Andere Deutung durch den Krieg
„Die Bilder helfen mir, hier mehr zu sehen, als ich sehen konnte“, so Regionalbischöfin Dr. Ruck-Schröder. Die ausgestellten Werke müssten nun vor dem Hintergrund des Krieges anders gelesen werden.