Ganz schön über den Kirchturm hinausgeblickt wurde bei der Ordination von Louisa Frederking zur Pastorin am Samstagnachmittag in der St. Nikolai-Kirche zu Altenau. Denn den feierlichen Gottesdienst gestalteten nicht nur Pastoren aus der Landeskirche Hannovers mit, sondern auch aus der Braunschweigischen Landeskirche. Und Studienfreundin Inga Kreusch, Vikarin aus Mainz war ebenso zu Gast, als Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder Louisa Frederking zur Pastorin ordinierte. „Ich habe Sie als junge, streitbare Kollegin kennengelernt, die gerne Neues ausprobiert und dennoch kritisch hinterfragt“, stellte die Regionalbischöfin fest.
Pfarrer Thomas Waubke aus Frederkings Vikariatsgemeinden Badenhausen und Windhausen, die dortige Kirchenvorsteherin Sonja Dreyer, aber natürlich auch die Altenauer Kirchenvorstandsvorsitzende Hella Mrozek assistierten der Regionalbischöfin bei der Ordination der jungen Pastorin, die in den nächsten Monaten für die Kirchengemeinde Altenau-Schulenberg im Oberharz tätig sein wird.
Louisa Frederking habe mit Psalm 143,8 bewusst einen Ordinationsspruch gewählt, der das Hören stark mache. Er lautet: Lass mich am Morgen hören deine Gnade; denn ich hoffe auf dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehen soll; denn mich verlangt nach dir. „Darin steckt ja eine tiefe Sehnsucht, dass wir unseren Weg finden. Sie sagen Ja zum Beruf als Pastorin. Und für einen besonderen Anfang haben Sie sich heute mit Ihrem beruflichen Start in Altenau entschieden“, sagte Dr. Adelheid Ruck-Schröder und gab abschließend mit auf den Weg: „Es wird im Leben immer wieder Situationen geben, in denen man zweifelt und überlegt, wo der eigene Weg weitergehen könnte. Worauf es ankommt, ist das Ja Gottes zu hören.“
Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng verlas anschließend die Ordinationsurkunde und gab Pastorin Louisa Frederking neben guten Wünschen für ihre ersten Schritte als Pastorin auch eine Anstecknadel und eine besondere Bibel mit auf den Weg. Dazwischen gab es immer wieder traditionelle und moderne Kirchenlieder zu hören. Die Gemeinde sang mit Maske, Pfarrer Waubke und Pastor Jonathan Stoll begleiteten an E-Piano und Cajon. Nach dem Auszug aus der Kirche und beim Empfang im Gemeindehaus schlossen sich viele herzliche Glückwünsche, Grußworte und Gespräche an.
Louisa Frederking ist in Northeim aufgewachsen. Nach dem Abitur hat sie sich für das Theologiestudium entschieden, zunächst in Marburg und anschließend in Tübingen. 2018 ist Louisa Frederking mit ihrem Partner Jonathan Stoll, Pastor in Clausthal und Buntenbock, für ein Jahr nach Jerusalem gezogen. Dort hat sie als pädagogische Koordinatorin bei „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste“ Freiwilligenseminare mitbetreuen und Bildungsreisen organisiert. Auch diese Lebensstation betonte die Regionalbischöfin in ihrer Ordinationsrede: „Stärke, Kraft und die Energie Gottes – davon war auch Ihre Zeit in Jerusalem geprägt, einer Stadt voller Spannungen, die unermüdlich den Frieden sucht.“ Seit Sommer 2019 wohnen Louisa Frederking und Jonathan Stoll im Pfarrhaus an der Marktkirche in Clausthal und gestalten Kirche vor Ort. Zumindest für die nächsten Monate. Wo der berufliche Weg weitergeht, das bleibt offen. Ihr Vikariat, die praktische Ausbildungsphase zur Pastorin nach dem Studium, hat die 31-jährige Louisa Frederking in den evangelischen Kirchengemeinden Badenhausen und Windhausen absolviert.
Sprengel Hildesheim-Göttingen/gmu