Dittmann in Alfeld ins Superintendentenamt eingeführt – Brandy betont Herausforderungen

Nachricht Alfeld, 02. Dezember 2025

Regionalbischof i.R. Hans Christian Brandy, der derzeit den Sprengel Hildesheim-Göttingen als Vakanzvertreter leitet, hat am ersten Adventssonntag André Dittmann in der Alfelder St.-Nicolai-Kirche als neuen Superintendenten des Kirchenkreises Hildesheimer Land-Alfeld in sein Amt eingeführt. Dittmann sei „ein Mensch mit Leidenschaft für Gott und Menschen“, der Energie, Ausstrahlung und theologische Klarheit mitbringe. Zu Beginn des neuen Kirchenjahres sei dies „ein wirklicher Festtag“. Dass die Kirchenkreissynode ihn im Frühjahr mit großer Mehrheit gewählt habe, sei „ein deutliches Signal des Vertrauens“ – in Alfeld sei damals sogar „weißer Rauch über der Papierfabrik“ aufgestiegen, so Brandy.

Mit Blick auf die künftige Doppelspitze betonte Brandy die Bedeutung der engen Zusammenarbeit zwischen Dittmann und der Superintendentin für den Amtsbereich Elze, Franziska Albrecht. Das Modell habe sich seit vielen Jahren bewährt und ermögliche Austausch, Beratung und gemeinsame Verantwortung – auch in anspruchsvollen Veränderungsprozessen. „Wir werden kleiner, wir werden weniger Geld haben. Es gilt, nüchtern und zugleich in fröhlichem Gottvertrauen zu gestalten.“ Die Doppelspitze helfe dabei, Verantwortung zu teilen und sich „gegenseitig zu ermutigen“.

André Dittmann selbst verstehe seine Aufgabe als Einladung zum gemeinsamen Gestalten. Entscheidungen müssten aus transparenten Beratungen hervorgehen. Gerade in Zeiten personeller Engpässe brauche es Strukturen, die ehrenamtliches Engagement stärken und pastorale Arbeit entlasteten. Gemeinden sollten unterschiedliche Lösungen für unterschiedliche Regionen entwickeln können.

In seiner Predigt zum 1. Advent griff der neue Superintendent so auch das biblische Bild des Aufwachens auf. Veränderungen verlangten Mut, sagte er: „Die Nacht geht zu Ende, der Tag bricht schon an.“ Mit Gesten von Respekt und Zugewandtheit – „Waffen des Lichts“ – könnten Gemeinden Schritte in unsicheren Zeiten gehen. Vertrauen sei Voraussetzung, um Altes loszulassen und Neues zu wagen.

Regionalbischof i.R. Dr. Brandy erinnerte an die Breite des Superintendentenamtes: Begleitung von 69 Kirchengemeinden, Verantwortung für Mitarbeitende, Kitas, Verwaltung, Gebäude, Jugendarbeit und Diakonie sowie die Präsenz der Kirche im öffentlichen Raum. Entscheidend sei dabei, theologisch verantwortlich zu leiten und Wege zu suchen, das Evangelium zeitgemäß zu verkündigen. Dittmann bringe dafür vielfältige Erfahrungen mit – vom Dienst in einem säkularen Umfeld an einer berufsbildenden Schule, „wo es alles andere als selbstverständlich ist, von Gott und Glauben zu sprechen“, bis zu zehn Jahren Gemeindearbeit im Oberharz, wo er die Bildung einer Gesamtkirchengemeinde begleitete und neue liturgische Formate entwickelte. Dittmann bringe „eine Fülle von Kompetenzen und Gaben“ mit und habe in seinen bisherigen Aufgaben gezeigt, dass ihn das aktive Gestalten und Entscheiden ebenso präge wie die seelsorgliche Begleitung, sagte Regionalbischof i.R. Brandy in seiner Ansprache.

Es gibt Herausforderungen, aber nichts kann uns trennen von der Liebe Gottes.

Regionalbischof i.R. Dr. Hans Christian Brandy

Neben den beiden Kirchenkreiskantoren Hanna Jursch und Tobias Langwisch gestalteten Julia Kröner an der Violine sowie die Kirchenkreiskantorei Hildesheimer Land-Alfeld den Gottesdienst musikalisch.

Dittmann ist gerade gemeinsam mit seinem Ehemann Ramon Dittmann-Laffin und Kater Kaya nach Alfeld gezogen. Er wolle im neuen Amt mit den Menschen im Kirchenkreis „mit Leidenschaft für Gott und Menschen“ arbeiten, sagte er. Brandy äußerte die Zuversicht, dass Dittmann die anstehenden Veränderungen aktiv mitgestalten werde: „Es gibt Herausforderungen, aber nichts kann uns trennen von der Liebe Gottes.“

Sprengel Hildesheim-Göttingen/ gmu