Der Kirchraum der Zwölf-Apostel-Kirche am Godehardikamp in Hildesheim ist bis auf Weiteres für Veranstaltungen geschlossen. Es handele sich um eine präventive Maßnahme, teilte Pastorin Anneke Kalbreyer auf Nachfrage mit: „Wir reagieren damit auf Empfehlung des zuständigen Amtes für Bau- und Kunstpflege und nach intensiven Beratungen mit weiteren Sachverständigen.“
Seit dem Einsturz des Daches der katholischen St.-Elisabeth-Kirche in Kassel im November 2023 werden auch im gesamten Gebiet der Landeskirche Hannovers Kirchen mit vergleichbaren Leimbinderkonstruktionen erfasst und überprüft.
Der Leiter des Hildesheimer Amtes für Bau- und Kunstpflege, Ulrich Bartels, erläutert: „Die Zwölf-Apostel-Kirche weist zwar, anders als die Elisabeth-Kirche in Kassel, eine Brettschichtholzbinderkonstruktion auf, die aber ebenfalls mit einer Verleimung aus derselben Zeit ausgeführt wurde. Wir mussten der Kirchengemeinde vor diesem Hintergrund leider empfehlen, bis zum Abschluss der laufenden Untersuchungen über die Art des Leims und dessen möglichen Auswirkungen auf das Tragwerk, ihre Kirche nicht für Veranstaltungen zu nutzen“
Ziel der Untersuchung sei es, mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls Sanierungsschritte einzuleiten.
Nach derzeitiger Kenntnis seien keine weiteren Kirchen im Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt betroffen, so Bartels. In den vergangenen Monaten hatte es bereits Schließungen von jeweils zwei Kirchen im Kirchenkreis Harzer Land und im Kirchenkreis Wolfsburg gegeben.
Die Kirchengemeinde Am Pilgerweg nimmt die Empfehlung ernst: Gottesdienste und Veranstaltungen finden vorübergehend in den Gemeinderäumen oder der Kapelle im Zwölf-Apostel-Weg statt. „Schweren Herzens müssen wir für die nächste Zeit auf die Nutzung des Kirchraumes verzichten“, bemerkt Pastorin Kalbreyer abschließend.
Sprengel Hildesheim-Göttingen/ gmu