Mit einer feierlichen Zeremonie wurde heute das Michaelis Hospiz auf Gut Steuerwald offiziell eingeweiht. Es ist das erste stationäre Hospiz in Hildesheim und zugleich das erste Hospiz in ökumenischer Trägerschaft in Niedersachsen. Rund 150 geladene Gäste aus Politik, Kirche und Gesellschaft nahmen an der Veranstaltung teil.
Dr. Andreas Philippi, Niedersächsischer Sozialminister, bezeichnete das Michaelis Hospiz als „Meilenstein in der Hospizarbeit des Landes“ und würdigte das Engagement der Vinzentinerinnen Hildesheim als Initiatorinnen und Bauherrinnen sowie die breite Unterstützung durch die fünf Gesellschafter der Michaelis Hospiz gGmbH. Dr. Philippi bedankte sich darüber hinaus bei den neuen Mitarbeiter*innen des Hospizes, die, wie über 16.000 Menschen in Niedersachsen, in der Palliativ- und Hospizarbeit tätig werden. „Menschen in der Hospizarbeit sind die wahren Helden unseres Alltags“, so Philippi.
Zuvor hatte Thomas Naumann, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des Michaelis Hospizes, die Anwesenden begrüßt. Er dankte bei dieser Gelegenheit auch den zahlreichen Spender*innen und Förderern, die mit ihrer breiten Unterstützung zur Realisierung des Projekts beigetragen haben. Schwester M. Teresa Slaby, Generaloberin der Vinzentinerinnen Hildesheim, zeigte sich erleichtert, dass das Michaelis Hospiz in den kommenden Tagen den Betrieb aufnehmen und damit eine langjährige Versorgungslücke in der Region Hildesheim schließen könne. „Endlich ist es soweit“, so Schwester Teresa. „Ein lang gehegter Wunsch der Hildesheimerinnen und Hildesheimer ist in Erfüllung gegangen.“
Entwicklung des Michaelis Hospiz
Die Idee für ein stationäres Hospiz in Hildesheim reicht bis ins Jahr 2008 zurück. Damals entwickelten Schwester M. Canisia Corleis, Generalrätin der Vinzentinerinnen, und Dr. John G. Coughlan, heute Geschäftsführer des Michaelis Hospizes, die ersten Ideen für ein stationäres Hospiz in Hildesheim. Im Jahr 2020 formierten sich schließlich die fünf Gesellschafter, seit 2022 steht Gut Steuerwald als Standort fest.
Im Frühjahr 2023 musste ein altes Stallgebäude abgerissen werden, anschließend sondierten Archäolog*innen das Baufeld. Eine besondere Herausforderung war das Fundament des Gebäudes, das durch eine Pfahlgründung errichtet wurde. 40 rund 14 Meter lange Betonpfähle wurden in den Boden getrieben, um die notwendige Tragfähigkeit zu gewährleisten. Das Gebäude – 60 Meter lang und 15 Meter breit – wurde dann auf dem festen Grund einer Betonsohle errichtet. Im Jahr 2024 wurden die Arbeiten am Innenausbau durchgeführt. Seit Januar 2025 wird das Haus ausgestattet und eingerichtet.