Anna Walpuski kniet auf dem Boden, pustet Seifenblasen in das Kirchenschiff der Klosterkirche Amelungsborn. Kinder springen den schwebenden Blasen hinterher, kreischen, lassen sie mit ihren Händchen zerplatzen.
Auf dem Steinboden hat die Pastorin mit einer dicken grünen Schnur eine große Spirale gelegt. Viele Besucher*innen folgen den Bögen, bleiben immer wieder stehen: Verse des Psalms 104 liegen da; daneben Muscheln, Holz, Eier, Wunderkerzen – und eben Seifenblasen. Frühlingshaftes Vogelgezwitscher breitet sich wie ein feiner Klangteppich zwischen die romanischen Mauern aus.
Für einen Moment wirkt die Klosterkirche wie ein Ort zwischen Himmel und Erde.