Alfeld: André Dittmann wird als neuer Superintendent eingeführt

Nachricht Alfeld, 27. November 2025

Regionalbischof i.R. Dr. Hans Christian Brandy, der als Vakanzvertreter gegenwärtig den Sprengel Hildesheim-Göttingen leitet, führt am Sonntag André Dittmann in sein neues Amt als Superintendent des Kirchenkreises Hildesheimer Land-Alfeld im Amtsbezirk Alfeld ein: „André Dittmann bringt ein deutliches geistliches Profil, theologische Klarheit, Führungsstärke und eine große Zugewandtheit zu den Menschen mit. Er wird diesem Kirchenkreis gut tun.“ Dittmann folgt auf Katharina Henking, die im Frühjahr in den Ruhestand gegangen ist. Gemeinsam mit Superintendentin Franziska Albrecht (Amtsbezirk Elze) bildet er künftig die Leitung des Kirchenkreises. Der Einführungsgottesdienst in der Alfelder St.-Nicolai-Kirche beginnt um 15 Uhr.

Für Dittmann steht das gemeinsame Gestalten im Mittelpunkt seines Selbstverständnisses als Superintendent. Gute Führung entstehe „immer im Gespräch“. Entscheidungen müssten sich aus transparenten Beratungsprozessen entwickeln. „Auch bei unterschiedlichen Interessen muss es so sein, dass alle Beteiligten die Schritte nachvollziehen können.“ Darin sehe er eine zentrale Aufgabe für das Amt als Superintendent – gerade in Zeiten, in denen der Kirchenkreis unter Vakanzen leide und tragfähige Strukturen nötig seien.

Zehn Jahre lang war André Dittmann Pastor im Oberharz. Dort entwickelte er Formate wie die „18 mal 6“-Gottesdienste oder die „Trauung to go“ und machte die Erfahrung, dass Veränderung gelinge, wenn Haupt- und Ehrenamtliche gemeinsam Wege finden. Er habe gelernt, Ordnung und Abläufe zu schaffen, damit Freiräume für Kreativität und Seelsorge entstehen. „Sinnvolle Strukturen zu finden – mit anderen Menschen gemeinsam dafür zu sorgen, dass Dinge Struktur bekommen – das ist meine Stärke.“ Maßgeblich hat er dabei die Bildung einer Gesamtkirchengemeinde vorangetrieben. „Mein ganzes Leben hatte ich schon immer ein Faible für Ordnung und Strukturen. Ich liebe Ordnung, Strukturen und Abläufe. Dann kann ich links und rechts bunt und kreativ sein.“

Seine Leidenschaft für das Amt entwickelte sich früh: vom Kindergottesdienst in Elze über Jugendgruppen bis zu den ersten selbst gestalteten Gottesdiensten während des Studiums in Bethel, Heidelberg und Münster. Ein prägendes Erlebnis blieb ihm dabei im Gedächtnis: Bei seiner ersten Predigt setzte sich ein Schmetterling auf die Kanzel und flog mit seinen ersten Worten davon. „Da habe ich mich richtig und bestärkt gefühlt.“ Später, im Predigerseminar in Celle, habe er im Talar „ein Ankommen“ erlebt – ein Gefühl von Ordnung und Zugehörigkeit.

Für die Zukunft des Kirchenkreises setzt Dittmann auf unterschiedliche Lösungen für unterschiedliche Regionen. Alfeld brauche vermutlich andere Wege als Lamspringe, sagt er: „Ich bin neugierig, wie Menschen Lösungen finden für Aufgaben, die jeweils vor ihren Füßen liegen.“ Seine Aufgabe sehe er darin, gute Bedingungen zu schaffen, damit Gemeinden ihre Ideen erproben können – auch ungewöhnliche. Wenn Gemeinden neue Projekte oder Ansätze einbringen, gehe es zunächst darum, diese Anliegen sorgfältig zu prüfen und in die zuständigen Gremien einzubringen. „Meine Aufgabe wird sein, das, was sich die Gemeinden überlegen – wenn es finanzierbar ist – möglich zu machen.“ 

 

Auch in langfristiger Perspektive erwarte Dittmann tiefgreifende Veränderungen. Schon heute würden Pastoren vielfach „auf Besuch“ arbeiten, sagt er – punktuell, wenn Gemeinden oder Einzelne geistliche Begleitung brauchen. Diese Entwicklung werde sich verstärken. Umso wichtiger sei es, tragfähige Strukturen zu schaffen, die Ehrenamtliche stärken und pastorale Arbeit entlasten. „Dadurch entstehen Ressourcen, um Kirche neu und lebendig werden zu lassen.“

Unterstützt wird er dabei von seinem Ehemann Ramon Dittmann-Laffin und Kater Kaya. In seiner neuen Aufgabe setzt Dittmann darauf, gemeinsam mit den Menschen im Kirchenkreis „mit Leidenschaft für Gott und Menschen“ zu arbeiten.

Sprengel Hildesheim-Göttingen/ gmu