„I have a Dream“ – ein ganzes Lebenswerk in einem Satz verdichtet: Mit einem Themenabend zum Martin-Luther-King-Musical haben am Dienstag Komponist Hanjo Gäbler und Texter Andreas Malessa in der vollbesetzten Göttinger Kreuzkirche in ihr Musical über den US-amerikanischen Bürgerrechtsaktivisten eingeführt. Unterstützt wurden sie dabei von Pop-Kantor Rüdiger Brunkhorst sowie 50 Sängerinnen und Sängern – einem Teil der rund 700 Sängerinnen und Sänger, die Ende April das Mitmach-Musical in der Göttinger Lokhalle aufführen werden. Mit einer Mischung aus Gospel, Rock ‚n‘ Roll und Motown wird in diesem Martin Luther Kings Leben in Episoden erzählt.
In Vertretung für die Projektpatin der Göttinger Aufführung, Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder, dankte der Superintendent des Kirchenkreises Leine-Solling, Jan von Lingen, den vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern an diesem Projekt : „Die Kirche muss sich nicht in jede politische Entscheidung einmischen. Aber Glaube und Politik gehören in der protestantischen Tradition zusammen.“ Auch Martin Luther King sei kein „Gutmensch“ gewesen, den man belächelt hätte. Der Baptistenpastor habe aus seinem Glauben heraus Missstände der damaligen Zeit mit friedlichen Mitteln angeprangert: Die Situation armer Menschen, rassistische Ausgrenzung Schwarzer, den Vietnamkrieg. „Ich wünsche uns offene Ohren und vor allem offene Herzen“, sagte Jan von Lingen.
Texter Andreas Malessa führte in das Leben Kings und in die Entstehung des Musicals ein: 13 Minuten – so lange habe King einen Vortrag gehalten. Dann erst folgten die drei Minuten, die ihn weltberühmt machten: „I have a dream.“ Doch King sei kein Tagträumer gewesen. „Ein Traum ist noch keine Utopie.“ Aber Visionen, die sich zu verfolgen lohnten. Für die Texte zum Musical habe er zahlreiche Gespräche im Umfeld Kings geführt und sich auch Mitschnitte der DDR-Staatssicherheit angehört, die diese bei Kings Besuch in Berlin gemacht hatte.
Die dabei entstandenen Texte übertrugen die Komponisten Hanjo Gäbler und Christoph Terbuyken in Musik, die auch Luther King gehört habe. „Mich berühren die Wirkungen, die das Musical auf Menschen hat.“ Beim Themenabend sang Komponist Hanjo Gäbler nicht nur mit den Sängerinnen und Sängern auf der Bühne, sondern bezog auch die Zuschauer*innen mit ein.
Seit Wochen proben mehr als 700 Mitwirkende aus Südniedersachsen unter der Leitung der Popularmusiker Rüdiger Brunkhorst (Kirchenkreis Göttingen-Münden) und Matthias Vespermann (Kirchenkreis Leine-Solling) für die Aufführung am Samstag, 29. April, in der Göttinger Lokhalle. Insgesamt beteiligen sich 21 Chöre am Martin-Luther-King-Musical, 14 davon aus dem Bereich des Sprengels Hildesheim-Göttingen. Unterstützt werden sie bei der Aufführung von Solistinnen und Solisten sowie einer großen Band.
Karten für das Musical sind unter www.king-musical.de/tickets erhältlich.