Mit einem musikalischen Gottesdienst hat der Kirchenkreis Hameln-Pyrmont seinen langjährigen Superintendenten Philipp Meyer in den Ruhestand verabschiedet. Die Regionalbischöfin des Sprengels Hildesheim-Göttingen, Dr. Adelheid Ruck-Schröder, entpflichtete den Theologen in der Hamelner Marktkirche St. Nikolai von seinen Aufgaben. „Deine Verabschiedung bedeutet nicht nur für dich, sondern auch für den Kirchenkreis einen Neuanfang; eine Ära geht zu Ende“, sagte Dr. Ruck-Schröder zum Superintendenten.
Meyer habe in seiner Berufsbiografie viele Umbruchsituationen erlebt und gestaltet. Auch die sich zu Ende neigende Amtszeit des Superintendenten sei von verschiedenen Tonlagen geprägt gewesen: „In deiner Amtszeit warst du auch in Konflikte involviert, die schwierig waren.“
Die Regionalbischöfin ging dabei auch auf die jüngste Berichterstattung zur Münstergemeinde in Hameln ein: „Dinge werden nicht dadurch wahr, dass sie gedruckt werden, üble Nachrede ist nicht hilfreich.“ Zorn brauche ein Korrektiv, Mäßigung und Reflexion. Ruck-Schröder dankte allen haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden, die sich für konstruktive Lösungswege in der Münstergemeinde, aber auch im gesamten Kirchenkreis eingesetzt haben.
Inmitten von Baumaßnahmen, Strukturfragen und Gremien, Personalmangel und Stellenplanung, habe es aber auch Highlights wie etwa „Hallo Luther!“ gegeben. Die Regionalbischöfin dankte Philipp Meyer auch für sein Engagement in den Synoden der EKD, der Vereinigten Ev.-luth. Kirche Deutschlands (VELKD) und der Landeskirche Hannovers sowie als Sprecher der Superintendent*innen des Sprengels.
„Viele Erwartungen habe ich nicht erfüllt“, sagte der scheidende Superintendent in seiner Predigt. Sicher habe er in seinem Amt als Leitender auch Fehler gemacht. „Ziel meiner Arbeit ist und war die Verbreitung des Evangeliums – alles andere ist zweitranging.“ Das Magnetfeld des Glaubens umfasse alle. Und dazu brauche es aber einen richtigen Kompass. „Nun stehe ich am Ende einer langen Wanderung.“ Doch der Ruhestand sei nur ein Etappenziel – kein Sieg und keine Niederlage, „denn morgen geht es weiter“.
In die vollbesetzte Marktkirche waren zum Abschied von Philipp Meyer auch zahlreiche Wegbegleiter*innen aus Kirche, Gesellschaft und Politik gekommen.
Der Gottesdienst war ein musikalisches Potpourri alter Gesangbuchlieder und moderner Freitöne, die Meyer am Saxofon und das „Hallo Luther“-Ensemble sowie die Kantorei unter Leitung von Kirchenkreiskantor Stefan Vanselow begleiteten.
Sprengel Hildesheim-Göttingen/gmu