Gleich mehrere junge Nachwuchstheologinnen aus dem Sprengel Hildesheim-Göttingen wurden vor Kurzem für ihre Leistungen in den Sprachprüfungen oder in der Zwischenprüfung mit dem Loccumer Studienpreis ausgezeichnet.
Die erste Antithese der Bergpredigt – Annika Heuerding (gebürtig aus dem Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld) mag das Neue Testament und wählte so auch ihre Aufgabe der Zwischenprüfung, für die die Alfelder Theologiestudentin nun einen Loccumer Studienpreis erhielt. Durch Corona erfolgte die Vergabe allerdings mit deutlichem Verzug: Inzwischen stecke sie mitten in den Examensvorbereitungen, so die 24-Jährige. „Das Studium ist eine wirkliche Herausforderung, aber die letzten Semester haben sehr viel Spaß gemacht.“
Deutsch, Englisch, Italienisch, Latein – und nun mit dem Loccumer Studienpreis prämierte Leistungen im Hebraicum und Graecum: Clara Mathilde von Lingen (gebürtig aus dem Kirchenkreis Leine-Solling) „liegen“ Sprachen, wie sie sagt, zumindest „wenn man die Logik einmal verstanden hat.“ Eigentlich wolle sie so schnell wie möglich wieder in Präsenz in Göttingen studieren. „Aber im letzten Semester bin ich viel zum Lernen gekommen, weil so viel ausgefallen ist.“ Und gerade für das Sprachenlernen sei es vorteilhaft gewesen, sich die Aufzeichnungen im Internet häufiger anzusehen. Ganz festlegen auf den Pfarrberuf möchte sich die Tochter der Superintendenten des Kirchenkreises Leine-Solling, Stephanie und Jan von Lingen, aber nicht. Demnächst beginne sie – zusätzlich zum Theologiestudium – mit einem Bachelor in Germanistik und Italienisch.
Durch Corona musste die Preisvergabe bereits verschoben werden. Daher fanden nun die 26., 27. und 28. Preisverleihungen zusammen statt. Neben Annika Heuerding konnten auch Jana Langkop (gebürtig aus dem Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld/Elze), Nora Mareen Piepenschneider (gebürtig aus dem Kirchenkreis Hameln-Pyrmont) und Hannah Elisabeth Seidig (gebürtig aus dem Kirchenkreis Göttingen) die Jury von ihrer Zwischenprüfungsleistung überzeugen. Neben Clara Mathilda von Lingen wurden Annika Weise (gebürtig aus dem Kirchenkreis Göttingen, Graecum), Hannah Lena Perneck (gebürtig aus dem Kirchenkreis Leine-Solling, Graecum und Hebraicum), Elisabeth von Baumbach und Maren Ehlers (beide gebürtig aus dem Kirchenkreis Göttingen, Graecum) für ihre Sprachprüfungen ausgezeichnet. In den vielen Jahren der Vergabe hat sich der Loccumer Studienpreis zu einer Säule der landeskirchlichen Studienförderung entwickelt. Gerade die alten Sprachen – Latinum, Graecum, Hebraicum – müssen viele Theologiestudierende erst im Studium nachholen.
Zum Loccumer Studienpreis:
Das Preisgeld stammt aus jährlichen Kollekten und Spenden, das Grundkapital stiftete der frühere hannoversche Landesbischof und Abt des Klosters Loccum, Professor Dr. Eduard Lohse. Bewerben können sich Studierende der Kirchen, die ihre Vikarinnen und Vikare in Loccum ausbilden lassen (Ev.-luth. Landeskirchen Braunschweig, Hannover, Schaumburg-Lippe und die Bremische Evangelische Kirche) und die ihre Sprachprüfungen oder Zwischenprüfung mit einer Benotung von „besser als gut“ abgeschlossen haben. Anträge können die Studierenden zum 1. April und 15. Oktober stellen, Verliehen werden die Preise – wenn Corona keinen Strich durch die Rechnung macht – im Juni und Januar.
Sprengel Hildesheim-Göttingen/gmu